Hank Mobley, John Coltrane und Art Pepper nenne ich in einem Atemzug, wenn es um die Frage meiner Lieblingssaxophonisten geht. Der amerikanische Altsaxophonist Art Pepper gilt als Vertreter des sogenannten West Coast Jazz., einer Variante des Cool Jazz – eine Spielart die sich aus dem Bop entwickelte und Jazz zunehmend als Kunstform begriff. Beim Cool Jazz tritt die Tanzbarkeit klar in den Hintergrund und Soli werden zunehmend in komplexe Arrangements verpackt.
East- und Westcoast Strömungen sind also keine Erfindung des modernen Hip-Hop sondern existieren bereits deutlich länger. Vermutlich aus den gleichen Vermarktungsgründen wie heute, im Aufeinandertreffen seinerzeit aber mit Sicherheit gewaltfreier.
Konkurrenz belebt das Geschäft und das Ostküstenäquivalent zum West Coast Jazz, der Hardbop hatte ebenfalls sein Publikum. Ob es sich hierbei wirklich um ein Rassenthema des „weissen“ West Coast Sound gegenüber dem Afro-Amerikanischen Hardbop handelt darf bezweifelt werden, denn die Protagonisten tummelten sich reihenweise auf beiden musikalischen Spielwiesen.
Art Pepper hatte wie so viele Jazz-Musiker der damaligen Zeit mit dem Dämon der Drogenabhängigkeit zu kämpfen. Der heroinsüchtige Pepper verbrachte seit 1953 insgesamt 11 Jahre im Gefängnis und sass unter anderem in der berüchtigten Haftanstalt St. Quentin ein. Die Jahre hinter Gittern sollen ihn verbittert haben und dies hat sich in seinem Sound niedergeschlagen, der deutlich härter als zuvor ausfiel.
Den Absprung aus seiner Drogenkarriere schaffte Art Pepper mit Hilfe eines Methadonprogramms und ab den 70er Jahren war er wieder als gefragter Solist unterwegs.
Das Album Straight Life aus dem Jahr 1979 – titelgleich mit Art Peppers Biographie aus dem Jahr 1980 – war meine erste Platte des herausragenden Musikers und ist meines Wissens nach zur Zeit nur auf dem Gebrauchtmarkt zu erhalten.