Es ist schon wieder 2 Jahre her, dass ich über mein Tintenrevival geschrieben habe. Notizen werden noch immer von mir per Hand und Füllfederhalter verfasst, aber in Sachen Korrespondenz sieht es nach wie vor mau aus.
Vor einigen Tagen habe ich mich, im Rahmen des Themas Schreibwerkzeuge, bei dem Forum „Penexchange“ angemeldet und bin beim Stöbern durch diverse Beiträge über das Stichwort Brieffreunde gestolpert. Brieffreunde, das war doch ein Thema meiner Kindheit bzw. frühen Teenagerjahre. Damals primär, weil ich es meiner älteren Schwester nachgemacht habe. Den Namen meines seinerzeitigen Brieffreundes kenne ich auch noch – Herbert aus der DDR. Tatsächlich habe ich zu der Zeit aber schnell die Lust verloren und das ganze ist zu einer lästigen Pflichtübung verkommen.
Mit dem Abstand von fast 40 Jahren, übt der Gedanke an Brieffreundschaften plötzlich eine gewisse Faszination aus. Neue Menschen kennenzulernen ist immer interessant, und den eigenen Gedanken etwas mehr Raum, Tiefe und Zeit zu gönnen als 140 Zeichen, 10 Hastags und wenigen Mausklicks – das hat doch was. Ein Wechselspiel von Gedanken, Erfahrungen und Ideen, oder einfach mal rumblödeln und sich in schwarzem Humor sudeln. Das erscheint mir reizvoll. Und ich sagte es bereits: wann habe ich das letzte mal einen Brief jenseits von Behördenmitteilungen, Rechnungen oder Werbung erhalten? Ich weiss es nicht, aber ich weiss, dass es ein gutes Gefühl war.
Ich starte eine Brieffreundschaft.