Sich selbst und seine Aktivitäten regelmässig zu hinterfragen, bringt immer wieder Erkenntnisse, die Anlass für eine Kurskorrektur sein können.
Meine persönliche Beziehung zu Social Media Angeboten war schon immer eine Art Hassliebe. Der einfache und schnelle Austausch über geografische Grenzen hinweg ist faszinierend und macht Spass. Die daraus resultierenden Geschäftsmodelle der Anbieter auf der einen Seite (gnadenlose Datensammlung, Werbebombardements,…) sowie einiger Nutzer auf der anderen Seite (Influencer, Social Media Persönlichkeiten, Clickbait-Beiträge,…) nerven und zermürben auf Dauer.
Wenn dazu noch die politische Komponente kommt und dankbar unter dem Deckmantel der Rede- und Meinungsfreiheit die Filter für Extremismus und Hassrede gelockert oder abgeschafft werden, auf der anderen Seite aber die pseudomoralischen Verbotsschilder in Sachen nackter Haut, Genussmittel etc. weiterhin Bestand haben (während Herr Zuckerberg der Verlobten von Jeff Bezos genüsslich in den Ausschnitt stiert), dann beschleicht einen das dringende Gefühl, dass etwas faul ist im Staate Dänemark.
Mal ganz abgesehen vom desaströsen Einfluss der diversen Algorhythmen auf das/mein persönliche Zeitmanagement. Hier werden Minuten schnell zu Stunden – seichte Unterhaltung im Tausch für kostbare Lebenszeit.
Möchte ich mich also von Facebook, Instagram und Co verabschieden? Eigentlich ja, denn nüchtern betrachtet sind 98% meine Aktivitäten dort sinnloses Zeitverbrennen. Demgegenüber stehen 2% Kommunikation auf die ich ungern verzichten möchte und für die mir keine andere Plattform zur Verfügung steht.
Einmal mehr versuche ich also den innneren Schweinehund zu überwinden und mein Mitteilungsbedürfnis und Drang zur Selbstdarstellung in Blogform zu denzentralisieren. Ausgang ungewiss, Verlinkung auf Social Media – ja, es ist ein Widerspruch und Teufelskreis…